Niveauvoll

In den allfälligen Rückblicken auf das Jahr steht allenthalben zu lesen, welche Reisen man nicht unternommen, welche Kultur-& Sportevents man nicht besucht oder welche Partys man nicht geschmissen habe. Das nächste Jahr werde darum umso aufregender. Komme man mir hier bitte nicht mit der ohnehin über Gebühr bemühten Freude am Leben – diese läßt sich jedenfalls nicht anhand der Länge der überwundenen Distanz oder der Menge der geleerten und achtlos weggeworfenen Bier- oder Weinflaschen oder der Gewalt und Lautstärke der wummernden Beats bemessen -, das ist Jammern auf hohem Niveau. Oder hat man da überhaupt etwas begriffen? Haben Ruhe und Einkehr weder Wert noch Wirkung? (Nie mehr wieder wird es wohl so angenehm still sein um mein Elternhaus herum in der ehemals stillsten Zeit im Jahr .. !) Ist die innere Öde so fortgeschritten, daß man allein in der betäubenden Sines-Berieselung und Beschleunigung meint Zuflucht finden zu können? In China wurde derweil eine Bloggerin und Journalistin zu vier Jahren Haft verurteilt, da sie „Streit gestiftet und Unruhe geschürt“ habe. Ihr Verbrechen: Im Frühjahr hat sie Videos über die erbärmlichen Zustände in Wuhan hochgeladen.

5 Gedanken zu „Niveauvoll

  1. Dario schrittWeise

    Na ja, so gesehen dürfte man nie Kritik äußern oder sich über etwas beschweren, denn es gibt auf der Welt immer jemanden, dem es schlechter geht. Das würde dann aber auch „das Jammern über die, die auf hohem Niveau jammern“ betreffen 😉 LG

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    1. LuxOr Autor

      Der ist gut: „das Jammern über die, die auf hohem Niveau jammern“ 🙂 Stimmt natürlich, Kritik wirkt bisweilen überheblich. Das ist dann eben der Preis, den man zu zahlen hat … Aber lieben Dank für den Einwurf.
      Dir nun jedenfalls was wünschen tu, o De, und Wohlsein, der El

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