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Wir haben es ja schon immer gewußt …

Womit es mal wieder erwiesen wäre:

am deutschen (Lüftungs-)Wesen wird nochmal die Welt genesen!

  • Ein Kommentar von Andrea Diener
  • Aktualisiert am

Die Welt staunt über deutsche Fensteröffnungskultur, und der „Guardian“ ist ganz vorn dabei: Nicht nur, dass dieses Volk sogar im Winter Frischluft in die Wohnungen lässt, nein, sogar gegen Corona soll diese unglaubliche Sitte jetzt helfen.

Hochoffiziell ist nun das Lüften von der Bundesregierung zur Trias der Corona-abwehrenden Maßnahmen hinzugenommen worden. Und während wir das schulterzuckend hinnehmen und in der Küche auf Kipp stellen und im Bad kurz aufreißen, staunt die Welt angesichts unserer häuslichen Ventilationsmaßnahmen. Zum Beispiel der britische „Guardian“. Dieses „Lüften“ sei so etwas wie eine nationale Obsession, Deutsche öffneten ihre Fenster zweimal täglich, sogar im Winter!, erklärt die Berlin-Korrespondentin, was in einem Land, in dem Fenster eine äußerst zugige, schwergängige Angelegenheit aus oberflächlich glattgehobelten Holzklötzen sind, vielleicht nicht so leicht zu vermitteln ist.

Man kenne in Deutschland die ausgefeilten Techniken „Stoßlüften“ und „Querlüften“, und ganz und gar ins Staunen gerät die Autorin angesichts der Fenster selbst: „In Germany, windows are designed with sophisticated hinge technology that allows them to be opened in various directions to enable varying degrees of Lüften.“ Ja, unsere Fenster haben Scharniere, und man kann sie kippen. Das hat bislang vermutlich noch niemand je als „sophisticated“ bezeichnet, aber das denkt unsereins auch nur, bis er auf Youtube auf das hierzulande bislang kaum beachtete Genre „German Windows“ stößt.

OMG, Rolläden!

Ein gewisser Cory Chance braucht sechseinhalb Minuten für die Lobpreisung der „craziest windows“, die er je in seinem Leben gesehen habe. Eine Amerikanerin namens Dana, die es nach München verschlagen hat, ist in einem Video fünfeinhalb Minuten lang begeistert: „The concept of Fenster kippen was completely unknown to me.“ Und das könnten sogar die großen Balkonfenster, unfassbar. Vollständig umgehauen sind Youtuber aus aller Welt dann angesichts der Rollläden: Man könne das herunterlassen, wenn man Migräne habe, freut sich die gebürtige Kenianerin Lynet Amimo auf ihrem Kanal, alles werde dunkel, wie bei Nacht. „This is the kind of advanced civilisation we are living among today“, staunen Scott und Brian auf einer Reise in Erfurt.

Aber „Lüften“ sei nun auch in Deutschland nicht unumstritten, erklärt der „Guardian“ weiter. Kaum werde ein Fenster geöffnet, schon finde sich jemand, der sich über den Zug beschwere, weshalb so viele Deutsche Schals trügen. Im Zuge der offiziellen Pandemiemaßnahmen bekommen die Lüftungsbefürworter künftig ein starkes Argument in die Hand: Erstunken ist vielleicht noch keiner, aber was, wenn der Mief vor Aerosolen nur so trieft? Ein Fall für sophisticated German hinge technology!

Quelle: FAZ

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A real German Window: offenbar gekippt, leicht angerollladet und noch dazu befliegengittert!

Photographie © LuxOr

 

gediegen melancholisch – eine Playlist.

Oh, mag der ein oder die andere vielleicht mit Grausen schon denken, nicht schon wieder ein Ranking oder ein persönliches Best-Of zum Plaisir der quarantäne-geplagten geneigten Leser- & Hörerschaft. Doch mitneffen, die Koinzidenz ist rein zufälliger Natur. Und um eine Liste des favorisierten Ohrenschmauses handelt es sich bei unserer Playlist auch nicht unbedingt. Auch wenn sich das ein oder andere LIeblingslied des Schreibers dieser Zeilen tatsächlich hineingeschmuggelt haben könnte.

Nein, vielmehr versuchte ich, der ich den Freundes- & Telephonnummernkreis gleichwohl gerne mit akustischer Entwicklungshilfe versorge und der ich ein begeisterter Wohnzimmer-DJ bin, eine bestimmte Stimmung wiederzugeben. Oer eben hochtrabender: ein gewisses allgemeines Lebensgefühl. Mit diversen Ausreißern in die ein oder andere Richtung, versteht sich. In wie weit mir das Vorhaben nun gelungen ist, muß ein jeder selbst entscheiden. Davon unabhängig, seien nun Eure hübschen Lauscherchen schön gespitzt und auf Empfang eingestellt, auf daß Ihr Euch gepflegt beschallt fühlen möget. Und mir bleibt derweil einzig übrig, hiermit feierlich zu verkünden: „I now declare this bazaar opened!“ (By the way: Wer hat’s erfunden?)

Danksagungen

Mein Dank gilt FM4, der jugendlichen Welle des ORF für erwachsene Elektro- & Alternative-Musik, mein Leib- und Magensender, dabei insbesondere an Kristian Davidek, Gilles Peterson, DJ Functionist, Joyce Muniz und BTO Spider, stete Inspiration. Daneben natürlich meinen persönlichen Kontributoren E.S, Frollein Ce und, last but not least, Fjudscha – det kan bara vara en!

PS: Und rein zufällig kann ich mir hiermit auch gerade selbst gratulieren, wie mir eben aufgefallen ist, markiert doch dieses mein erstes virtuelles VJ-Set zugleich meinen zweihundertsten Eintrag auf LuxOrs. In diesem Sinne also cheerio und chin-chin!

 

 

Die Rechte an den jeweiligen Stücken und/oder Videos liegen bei den jeweiligen Künstlern.

Und bitte entschuldigt manche vorgeschaltete Werbig …