Es ist noch gar nicht so lange her, da ächzten Verantwortliche auf der Urlaubsinsel Mallorca über den kaum mehr zu stemmenden Andrang von Touristen auf ihrem Eilande. Angesichts ihres teils fragwürdigen Verhaltens besonders beliebt waren (und sind) dabei auch Gäste aus Großbritannien. So erschall dann auch der Ruf nach Begrenzung oder (Um-)Lenkung der Besucherströme. Im Verein mit Amsterdam oder Venedig wurden jedenfalls im Zuge dessen Begriff und Phänomen des Overtourism einer breiteren Öffentlichkeit bekannt.
Nun hat allerdings vergangenes Wochenende den ältesten Reisekonzern der Welt das Falliment ereilt. Das heißt zwar zunächst, die Herausforderung, tausende gestrandete Urlauber urplötzlich „evakuieren“ zu müssen, zu bestehen. Doch gleichzeitig bleibt ein weiterer Ansturm vergnügungssüchtiger Heerscharen von Urlaubern erstmal aus, insbesondere eben auch von der britischen Insel. Welch eine glückliche Fügung für die geschundene Insel, möchte man also meinen. Die Atmosphäre dort unten beruhigt sich nachhaltig und die Atmosphäre dort oben wird durch den Wegfall einer gewissen Anzahl von Ferienfliegern auch einmal etwas entlastet. Doch was machen die Verantwortlichen vor Ort? Fallen sogleich zurück in alte Muster und wissen nichts anderes als sich über mutmaßlich zu erwartende Verluste zu beklagen. Was wollen die denn nun eigentlich? Im Zweifel eben immer für den eigenen Geldbeutel …
PS, 25.09.2019: Wie ich gerade vorhin erst erfahren habe, war die Pleite des ollen Vergnügungsdampfers Thomas Cook der ARD doch tatsächlich ein akueller „Brennpunkt“ wert. Und nicht etwa der UN-Klimagipfel in New York, wie man eigentlich denken würde …