Da wird kürzlich erst eine bundesweit verzweigte mutmaßliche rechtsterroristische Vereinigung ausgehoben, deren Anschlagspläne anscheinend weit gediehen waren. Und nur wenige Tage darauf, gestern Abend, 19.02.2020, begeht wohl ein Einzeltäter einen terroristschen Amoklauf in Hanau. Es brauchen hier keineswegs direkte Verbindungen bestanden zu haben. Brüder im Geiste zu sein genügt völlig. Und auch wenn über die unschuldigen Opfer wenig bekannt ist, läßt der Tatort doch schon auf die Absicht und die „Motivation“ schließen (Obgleich der Schreiber dieser Zeilen vergangene Nacht im ersten Moment Abrechnungen im kriminellen Milieu vermutete.) – Mordlust aufgrund von Fremdenfeindlichkeit. Mit dem Ziel, Unruhe zu stiften, Racheaktionen zu provozieren, bürgerkriegsähnliche Zustände herbeizuführen und darüber unser politisches System zu stürzen.
Wenn die Selbstoffenbarungen des mutmaßlichen Täters tatsächlich zutreffen, ist jedenfalls auffällig, daß krude Verschwörungstheorien offenbar auch in akademischen Kreisen positiv rezipiert und als Handlungsaufruf interpretiert werden, geistige Verwirrung hin oder her. Es muß also nicht zwangsläufig eine „verkrachte Existenz“ sein. Der Mann war aber anscheinend bislang unter dem Radar der Sicherheitsorgane geblieben. Die Bedrohung durch sogenannte einsame Wölfe ist jedenfalls real und vielleicht größer als gedacht. Und so werden sich sicherlich weitere fanatisierte Nachahmer aus allen Gesellschaftschichten finden, befördert durch ein von geistigen Brandstiftern entsprechend vergiftetes politisches Klima in den Parlamenten selbst und radikalisiert durch Filterblasen in den dunklen Weiten des Netzes. Die Saat geht auf ..