Unter der Überschrift Der Verbots-Wahnsinn leitet der Kommentator der F.A.Z. seinen Text folgendermaßen ein:
Verbote spalten die Gesellschaft. Sie kennen nur Schwarz und Weiß. Sie passen nicht in eine bunte Welt.
Ist das Argument der angeblich unmöglichen Passung mit der sog. „bunten Welt“ nicht eher eine willkommene Ausrede einer pervertierten sich liberal gebenden Haltung – wohlsituiert in verkehrsberuhigten, friedhofsstillen Villenvierteln -, seine Hände bequem in den Schoß zu legen und nichts an seinem Gebaren in Frage zu stellen? Existieren durch ein allzu starres Festhalten an einem überkommenen verabsolutierten Freiheitsdogma nicht eher zu wenige Verbote (man denke bspw. an die Finanzwirtschaft, die Landwirtschaft, die Auto-Industrie bzw das Verkehrswesen im Allgemeinen, die Kultur-Industrie, die politsche Kultur, oder, im kleineren Maßstab, das Nachtleben)? Und bedroht solch eine nonchalant-egoistische Haltung nicht erst recht das, was sie zu schützen vorgibt, eben die viel zitierte „bunte Welt“? Stattdessen „anything goes“ und nach mir die Sintflut …