Archiv der Kategorie: Verkehr

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Photographie © LuxOr

Ein drosselnder Vorreiter

Ein durchaus beachtenswertes Unterfangen, das unbedingt zur Nachahmung zu empfehlen ist.

Volvo drosselt das Tempo : „Bei 180 ist Schluss“

  • Von Håkan Samuelsson
  • Aktualisiert am

Volvo begrenzt von jetzt an die Höchstgeschwindigkeit seiner Neuwagen. Warum wir das tun. Ein Gastbeitrag des Vorstandsvorsitzenden von Volvo Cars.

Ich habe viele Jahre in Deutschland gelebt und gearbeitet, und ich habe meine Zeit in diesem Land sehr genossen. Und ich weiß, wie wichtig den Deutschen ihre Autobahn ist. Sie ist tief in der deutschen Kultur verwurzelt und so etwas wie eine heilige Kuh. Die Autobahn, auf der in vielen Abschnitten keine Geschwindigkeitsbegrenzung gilt, ist in der Tat einzigartig. Doch im vergangenen Jahr haben wir bei Volvo Cars eine Entscheidung getroffen, die wir für notwendig hielten. Wir haben beschlossen, die Geschwindigkeit unserer Fahrzeuge zu begrenzen.

Ab jetzt, also mit Produktionsbeginn des Modelljahres 2021, wird jeder neue Volvo mit einer serienmäßigen Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h ausgeliefert. Damit erfüllen wir das Versprechen, das wir letztes Jahr gegeben haben. Mit der Begrenzung der Höchstgeschwindigkeit unserer Fahrzeuge werden wir nicht alle Schwerverletzten und Todesopfer, die sich in den Zusammenhang mit zu schnellem Fahren bringen lassen, verhindern. Aber wir glauben, dass es wichtig ist, dass die Menschen über die Gefahren des zu schnellen Fahrens reflektieren. Wir wollen, dass sie über Auswirkungen nachdenken, die zu schnelles Fahren haben kann, und über unsere Unfähigkeit, uns jederzeit der Verkehrssituation bewusst zu sein und das Tempo an diese anzupassen.

Uns war klar, dass diese Entscheidung umstritten sein würde, vor allem in Deutschland. Und zweifellos fielen die Reaktionen, die wir erhalten haben, gemischt aus. In gewisser Weise haben wir uns genau das erhofft – und damit bereits ein Ziel erreicht. Die starken Reaktionen zeigten deutlich, dass dieses Thema einen Nerv trifft und Menschen bereit sind, über zu schnelles Fahren nachzudenken. Wir haben für unseren Ansatz und unser Bekenntnis zur Sicherheit im Straßenverkehr viel Zustimmung erhalten. Für viele Menschen steht unsere Entscheidung vollkommen im Einklang mit dem, was sie von der Marke Volvo erwarten.

Aber nicht alle sahen das so. Manche empfanden eine Geschwindigkeitsbegrenzung ihres Fahrzeugs als inakzeptablen Eingriff in ihre persönliche Freiheit. Eine Handvoll Leute sagte sogar: Das war’s, ich interessiere mich nicht mehr für einen neuen Volvo. Natürlich wollen wir keinen Kunden verprellen und keinen verlieren. Aber wir müssen auch dazu stehen, was wir für richtig halten. Und wenn es jemandem so wichtig ist, schneller als 180 km/h zu fahren, dann ist ein Volvo vielleicht nicht das richtige Auto für ihn.

Denn wir haben starke Unternehmenswerte, denen wir uns verpflichtet fühlen, und Sicherheit ist der Kernwert, der unser Unternehmen prägt, seit wir 1927 mit dem Bau von Automobilen begonnen haben. Es gilt, was unsere Gründer sagten: „Autos werden von Menschen gefahren. Das Leitprinzip für alles, was wir bei Volvo machen, ist und muss daher die Sicherheit sein.“ Deshalb sind wir stets ein Sicherheitspionier gewesen. Ein Unternehmen, das nicht folgt, sondern vorangeht. Auch als wir den Dreipunkt-Sicherheitsgurt eingeführt haben, hielten dies einige Leute für unnötig. Als einige Jahre später die gesetzliche Gurtpflicht eingeführt wurde, waren viele Menschen verärgert und sahen nicht ein, warum dieses Gesetz notwendig war. Doch heute wissen wir, dass der Dreipunkt-Sicherheitsgurt ein Lebensretter ist, der aus den Autos nicht mehr wegzudenken ist.

Unsere Sicherheitsforschung zeigt, dass viele Fahrer die Risiken des zu schnellen Fahrens nicht richtig einschätzen. Als Folge davon fahren sie häufig zu schnell und passen ihre Geschwindigkeit nicht der Verkehrssituation an. Wir wollen verhindern, dass Menschen in unseren Fahrzeugen schwer verletzt werden oder ums Leben kommen. Wir sind eines der wenigen Unternehmen, die solch ein ehrgeiziges Ziel glaubwürdig vertreten können. Wenn wir dieses Ziel erreichen wollen, können wir uns nicht allein auf Technologie oder physische Sicherheitsstandards verlassen. Wir müssen auch besseres Verhalten fördern und den Menschen helfen zu erkennen, dass zu schnelles Fahren gefährlich ist. Dies ist unsere Verantwortung als Pionier auf dem Gebiet der Automobilsicherheit.

Daher sollten wir uns selbst fragen: Ist die Absicherung der Geschwindigkeit unserer Fahrzeuge auf 180 km/h wirklich eine inakzeptable Einschränkung unserer persönlichen Freiheit? Müssen wir jemals schneller fahren können als 180 km/h? Oder ist das ein kleines Opfer, mit dem wir die Straßen für alle sicherer machen? Die Geschwindigkeitsbegrenzung in neuen Volvo-Fahrzeugen ist nicht für jeden etwas. Das ist uns klar. Aber wenn dieser Schritt dazu beiträgt, auch nur ein Leben zu retten und eine Diskussion über die Gefahren des zu schnellen Fahrens in Gang zu setzen, dann lohnt er sich.

Quelle: F.A.Z.

Doch zu bezweifeln bleibt, ob all unsere bundesdeutschen Premiumhersteller – Audi, BMW, Mercedes und Porsche – sich alsbald diesem Exemplum anschließen, müssten sie dann doch eigentlich ihr Geschäftsmodell von Grund auf überdenken und sich quasi vollkommen neu erfinden, bedienen sie doch beinah ausschließlich die Fraktion Bleifuß. Das ist entschieden zu viel verlangt. Heilige Kühe wie die verstandesfreie Raserei mit hochgezüchteten Boliden, freier Unfall mit überraschender Todesfolge für freie Bürger, Kriegsfahrt mit Kilowatt und Pees, werden in der Auto-Bundesrepublik nun mal nicht so ohne weiteres geschlachtet. Weshalb es leider Gottes so schnell wohl auch kein bundesweites Tempolimit geben wird: die ohnehin darbende Auto-Industrie, die Corona-Lockdown-Krise, die Export-Nation Nummer eins, der Wohlstand Deutschlands, Arbeitsplätze … Es sei denn, irgendein namhafter (Volumen-)Autobauer aus Frankreich, Italien, Japan oder Südkorea zöge nach, so daß sich irgendwann ein Domino-Effekt ergebe. Denn seien wir mal ehrlich, 180 km/h sind doch mehr als genug.

Im Übrigen könnte die deutsche Autoindustrie auch aus einem anderem Grunde als einem etwaigen „ethisch-moralischen“ Wettbewerbsnachteil noch gezwungen sein, über die Höchstgeschwindigkeit ihrer Fahrzeug-Flotten nachzudenken. Denn so lange das Problem mit der mangelnden Reichweite, der Verfügbarkeit von Ladestationen und der schieren Dauer des Ladevorgangs nicht behoben ist, dürfte ein Vmax für Elektro-Autos jenseits der zweihundert wohl wenig effektiv sein.

Zum geneigten Weiterlesen

Endlich wieder einmal eine gute Nachricht

 

Endlich wieder einmal eine gute Nachricht …

Deutscher Verkehrssicherheitsrat fordert Tempolimit mit Ausnahmen

Der Verkehrssicherheitsrat – eine große Dachorganisation bestehend aus Vertretern so heterogener Mitglieder wie „das Bundesverkehrsministerium und die Verkehrsministerien aller Bundesländer sowie Automobilklubs, alle großen deutschen Autohersteller, Unfallversicherer, Personenbeförderungsunternehmen, Wirtschaftsverbände wie der VDA, aber auch der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC), der Verkehrsclub Deutschland (VCD), Gewerkschaften und Kirchen“ – tritt  nun nach einer Vorstandssitzung gestern also endlich mit deutlicher Mehrheit für ein allgemeines Tempolimit von 130 km/h auf bundesdeutschen Autobahnen ein, samt Ausnahmen zwar, doch bislang galt ja die umgekehrte Regel.

Mögen notorisch gaspedal-nötigende Gegner nun aber nicht, wie sonst üblich, mit dem Argument kommen, der Fahrspaß, gar ein urdemokratisches Freiheitsrecht sei mit einem solchen Entscheid, so er denn dann tatsächlich in die Tat umgesetzt werden sollte, entschieden bedroht. Denn wann stellt sich ein solcher denn überhaupt ein, möchte man fragen, angesichts eintöniger kilometerlanger Geraden resp. endlos weiter Bögen, wo der ungebremste Vortrieb mit zweihundert Sachen, gerne auch mehr, doch meist jäh unterbrochen wird – in Vor-Pandemie-Zeiten jedenfalls. So mann oder frau oder kannsichnichtentscheidenmalsomalsoes nicht gerade in frühsten Morgenstunden ziel- und sinnlos rüber brettert. Nein, wenn schon Fahrspaß, dann allenfalls auf winkligen Landstraßen oder im Gebürg auf der Suche nach der Ideallinie. Ohne Überstrapazierung der erlaubten Geschwindigkeit freilich. Und wer darob dann gar meint, mit der Freiheitskeule schwingen zu müssen, offenbart bloß, daß es ihm an überzeugenden Argumenten in der Sache mangelt, weshalb er die Auseinandersetzung auf die polit-philosophische Ebene verlagert, um sein Gegenüber als Verbotsapostel mit autoritären Aspirationen zeihen zu können.

Papier ist bekanntlich geduldig. Und vielleicht findet der verkehr-te Minister Scheuer (CSU) auch noch vermeintlich alternativlose wirtschaftliche Gründe dagegen und zugunsten der einheimischen Premiumhersteller Audi und BMW. Doch wenn sich zuvor bereits ein Gaspedal-Urgestein wie der ADAC im vorigen Dezember in der Causa Tempolimit hinfort für neutral erklärt, läßt das zumindest hoffen, daß in Sachen Verkehrssicherheit, Schadstoffausstoß und Klima ein bißchen Vernunft auf den Straßen einziehen möge …

 

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Hundertzwanzig!

 

Über jedes Bacherl …

… geht a marodes Brückerl!

Marode Infrastruktur : 1000 Bahnbrücken kaum noch zu sanieren

  • Aktualisiert am

Exakt 1004 Bahnbrücken befinden sich in einem so desolaten Zustand, dass es billiger wäre, sie abzureißen und neu zu bauen. Die Kosten sind enorm hoch.

In Deutschland sind 1004 Bahnbrücken nicht mehr wirtschaftlich zu sanieren und können nur noch ersetzt werden. Das geht aus Angaben des Bahnbeauftragten der Bundesregierung, Enak Ferlemann, hervor. Würden sie alle nun in Angriff genommen, lägen die Kosten bei 7,3 Milliarden Euro, antwortete Ferlemann auf eine Anfrage der FDP-Fraktion im Bundestag, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Die Infrastruktur der Bahn gilt als marode, weil jahrelang zu wenig investiert wurde. Mehr als die Hälfte der gut 25.700 Eisenbahnbrücken wurde vor Ende des Zweiten Weltkriegs gebaut, 45 Prozent sind älter 100 Jahre.

(…)“

Bis vor kurzem sprudelten doch noch die Millienemillione an Steuergeldern ins Staatssäckel und es soll am Geld mangeln? Lange Genehmigungsverfahren hin oder her. Die hätte man auch längst reformieren können. Was ist für den reibungslosen Betrieb im Alltag, für den gewöhnlichen Reise- und Pendelverkehr von Otto Normalverbraucher wichtiger, die rechtzeitige Sanierung der Substanz in der Fläche oder Milliarden im Boden verbuddelte Euros um den Isteiner Klotz oder unterhalb Stuttgart und demnächst vielleicht auch in Frankfurt? Sieht so die freie Fahrt für die Bahn, die Verkehrswende unterm Klimawandel aus (zumal das vermögende Baden-Württemberg, das Bundesland, welches die zweitmeisten maroden Kandidatinnen aufweist, in der zweiten Legislaturperiode bereits unter grüner Führung steht. Und gerade erst stürzte auf der Rheintalbahn in Höhe Auggens in Südbaden ein tonnenschweres Teil einer Brücke auf die Strecke herab, wodurch ein Güterzug entgleiste, dessen Lokomotivführer dabei ums Leben kam, und wo kurz davor noch ein ICE passiert hatte) ? Oh, Du Bananen-Bundes-Republik! Die Effdepe erhält allerdings ausnahmsweise mal ein Lob …

 

Aktualisierung, 20.04.2020:

Daß von diesem Sanierungsstau bekanntermaßen nicht bloß Bahnbrücken betroffen sind, ruft folgender Artikel wieder in Erinnerung. Wobei man sich generell und also nicht erst in Zeiten durch eine Pandemie brüchig gewordener Lieferketten fragen sollte, wieso hier eigentlich Stahlteile aus dem fernen China verbaut werden müssen …

  • Aktualisiert am

Der Zeitplan für den Neubau der Leverkusener Rheinbrücke droht ins Wanken zu geraten. Grund sind Mängel an importierten Stahlteilen. Wie es auf der Baustelle weitergeht, ist nun unklar.

(…)

Ach, wir sind ja alle so ökologisch-grün bewegt!

Eine weitere Folge unsere beliebten Serie des Freiburg-Bashings.

Das Statistische Jahrbuch auf 2018 weist für die Stadt Freiburg – selbsternannte Green City, die sich eines gut ausgebauten Öffentlichen Personennahverkehrs mit StraBa, Bus und S-Bahn rühmt (deren Verwaltung sich derzeit allerdings allzu häufig in irrational anmutenden Männerphantasien von Baumfällaktionen ergeht), deren Bevölkerung sich im Image einer grün-alternativ-aufgeklärten Lässigkeit sonnt und wo im vergangenen September im Zuge der Fridays-for-Future-Bewegung rund 20.000 Menschen für eine ambitioniertere Klimapolitik auf die Straße gegangen sind, – mit 117.198 Einheiten die bislang höchste Dichte zugelassener Kraftfahrzeuge aus (S. 95 resp. 125 im pdf-Dokument).

Die wissen auch nicht, was sie wollen …

Es ist noch gar nicht so lange her, da ächzten Verantwortliche auf der Urlaubsinsel Mallorca über den kaum mehr zu stemmenden Andrang von Touristen auf ihrem Eilande. Angesichts ihres teils fragwürdigen Verhaltens besonders beliebt waren (und sind) dabei auch Gäste aus Großbritannien. So erschall dann auch der Ruf nach Begrenzung oder (Um-)Lenkung der Besucherströme. Im Verein mit Amsterdam oder Venedig wurden jedenfalls im Zuge dessen Begriff und Phänomen des Overtourism einer breiteren Öffentlichkeit bekannt.

Nun hat allerdings vergangenes Wochenende den ältesten Reisekonzern der Welt das Falliment ereilt. Das heißt zwar zunächst, die Herausforderung, tausende gestrandete Urlauber urplötzlich „evakuieren“ zu müssen, zu bestehen. Doch gleichzeitig bleibt ein weiterer Ansturm vergnügungssüchtiger Heerscharen von Urlaubern erstmal aus, insbesondere eben auch von der britischen Insel. Welch eine glückliche Fügung für die geschundene Insel, möchte man also meinen. Die Atmosphäre dort unten beruhigt sich nachhaltig und die Atmosphäre dort oben wird durch den Wegfall einer gewissen Anzahl von Ferienfliegern auch einmal etwas entlastet. Doch was machen die Verantwortlichen vor Ort? Fallen sogleich zurück in alte Muster und wissen nichts anderes als sich über mutmaßlich zu erwartende Verluste zu beklagen. Was wollen die denn nun eigentlich? Im Zweifel eben immer für den eigenen Geldbeutel …

PS, 25.09.2019: Wie ich gerade vorhin erst erfahren habe, war die Pleite des ollen Vergnügungsdampfers Thomas Cook der ARD doch tatsächlich ein akueller „Brennpunkt“ wert. Und nicht etwa der UN-Klimagipfel in New York, wie man eigentlich denken würde …

Hundertzwanzig!

Die Deutsche Umwelthilfe, kürzlich erst von der CDU – offenbar die Partei der großen Diesel-Dienstwagenflottenunterhalter (oder hatte sie etwa den viel-zitierten kleinen Handwerker von nebenan im Blick?!) -, auf ihrem Parteitag arg gescholten, tut sich endlich mit einem lange überfälligen Vorstoß hervor. Ohnehin momentan recht klage-freudig, gedenkt sie, ein flächendeckendes generelles Tempo-Limit von 120 km/h auf deutschen Autobahnen juristisch einzuklagen. Da sind mutmaßlich die „liberal“-„alternativen“ deutschen Freiheitsparteien samt den oben erwähnten Christdemokraten im Verein mit dem ADAC und nicht zu vergessen den Lobbyisten der deutschen Premium-Autobauer vor, nach dem Motto. „Freier Stau für freie Bürger“. Doch hat der Plan durchaus etwas Bestechendes, dem sich auch die unbeweglichsten bequemlichen Freiheitsapostel eigentlich nicht verschließen können. Denn neben wandernden und Dauer-Baustellen oder dem hohen Verkehrsaufkommen an sich ist die große Diskrepanz zwischen den langsamsten und den schnellsten Verkehrsteilnehmern die Hauptursache für die Entstehung von zähflüssigem Verkehr und Stau. Mit nicht zu unterschätzenden volkswirtschaftlichen Kosten. Fahren nun aber alle in einem engeren Geschwindigkeitskorridor, fließt der Verkehr viel eher, die Fahrt wird streßfreier und sicherer. Jeder, dem schon einmal ein SUV, eine Rennpappe oder ein anderweitig hochgezüchtetes Gefährt mit unverhältnismäßig hohem Tempo scheinbar ungebremst im Rückspiegel gefährlich nah auffuhr, wird dies nachvollziehen und also gutheißen können. Vor allem aber dürfte dadurch auch der Schadstoffausstoß meßbar gesenkt werden, da durch gleichmäßigeres Fahren in relativ niedrigerer Geschwindigkeit und also ohne größere Abbrems- resp. Wiederbeschleunigungsaktionen weniger schädliche Abgase herausgeschleudert würden. Es ist also höchste Zeit, endlich einmal einen ersten richtigen Schritt hin zur Entschleunigung und Zivilisierung des Auto(-bahn)-Verkehrs zu machen, dem weitere unbedingt folgen sollten, bspw. Tempo 80 auf Landstraßen wie in der Schweiz, oder innerorts generell vierzig. Und nach solch einer Regulierung des Verkehrs ist endlich auch eine Strategie zur Vermeidung von Verkehr überhaupt zu entwickeln und in die Tat umzusetzen. Aber das werden wir, falls überhaupt, erst im Zeitalter einer vollständigen E-Mobilisierung und der Implementierung autonomen Fahrens erleben. Und deren durchaus vorhandenen Schattenseiten sind wiederum eine ganz andere Geschichte …