Archiv der Kategorie: Gender

Neuerliche Sternstunden bundesdeutscher Fernsehunterhaltung

Plakate abgehängt, Sendung neu vertont, Name geändert – Pro Sieben reagiert auf die Kritik an der Datingshow „Milf oder Missy“ – und verteidigt sich: Man wolle Rollenklischees aufbrechen. Beim Werberat hatte es 111 Beschwerden gegeben.

So, so, an der Bewerbung dieser Dating-Show – gibt es davon eigentlich nicht schon mehr als genug?! – wird also Anstoß genommen. Zu Recht, wenn man die einschlägigen TV-Spots über sich ergehen lassen hat. Freilich nimmt es dann doch Wunder, wieso denn nicht die gesamte Show beanstandet wird. Alle hehren Beteuerungen des Senders:

„Die Intention hinter dem Format ist, Rollenklischees aufzubrechen und sich mit der Thematik Altersunterschied in der Beziehung auseinanderzusetzen – ein polarisierendes Thema in unserer Gesellschaft.“

können kaum darüber hinwegtäuschen, daß unter diesem pseudoseriösen Deckmäntelchen nur der Objektivierung, Verdinglichung und beliebigen Austauschbarkeit des anderen Geschlechts weiter Vorschub geleistet wird. Wir leben ja ohnehin in einer Wegwerfgesellschaft. Und nackte Haut und „Let’s talk about Sex“ ziehen ja immer, Hauptsache derber und frivoler und oberflächlicher denn je. Oder zum Fremdschämen. Und genügend anpassungsfähige Werbetreibende werden sich sicherlich auch finden, die aufgestauten Regungen der Gemüter in den allfälligen Unterbrechungen der Fleischbeschau in explodierende Konsumlust zu transformieren.

Würdige Kandidaten!

So, Mario Draghi bekommt also durch den Bundespräsidenten das Bundesverdienstkreuz verliehen. Der Mann also, welcher durch seine Klientelpolitik kontinuierlich ultraniedriger Zinsen (neben Anleihe-Käufen) zugunsten der über Gebühr soziale Wahlgeschenke verteilenden Regierungen der EURO-Südländer den gemeinen deutschen Sparer kalt enteignete. Oder haben wir da etwa etwas verstanden miß und Herrn Draghi  wird die Ehrung zuteil, da er durch billigen Konsum auf Raten die deutsche Wirtschaft nachhaltig angekurbelt hat? Wie dem auch sei, einen ähnlich würdigen Kandidaten solch einer Auszeichnung erblicken wir jedenfalls in Harvey Weinstein, welcher ganz selbstlos weltweit die Frauenbewegung einen großen Schritt vorangebracht hat. Und für Donald Te, ohnehin ja eigentlich ein deutscher Jung, wird sich sicherlich auch noch eine überzeugende Begründung finden. Auf daß endlich einmal mit der Humanitätsduselei vormaliger Verleihungen  aufgeräumt werde …

Das Bauhaus, Kunschd am Bau und …

schaffe,schaffe, Häusle baue – der männliche Spieltrieb:

Photographie © Hetty Wortspeicher / Ich

 

Wo frau entspannt einkaufen kann …

ein Worstpiel, klar. Aber was bedeutet es?

Ironie? Emanzipation, Gleichstellung?

Oder vielleicht doch Diskriminierung höherer Ordnung?

Zum Weltfrauentag.

Photographie © LuxOr

Aufgedeckt!

KN  (LUAN). Hiesige Sprachforscher machten kürzliche eine brisante, weil revolutionierende Entdeckung: Töchter von Geschwistern werden nämlich systematisch sprachlich bevorzugt. Um diesem unhaltbaren Zustand eklatanter Sprach-Diskriminierung umgehend ein Ende zu setzen, verfügte der Duden namens des Bibliographischen Instituts mit sofortiger Wirkung die Einführung des entsprechend gegenderten Gegenstücks, des neuen Adverbs mitneffen, dessen Verwendung von nun an verbindlich sei. Eine weise, weil weitsichtige Entscheidung unserer Sprachhüter, die sicherlich zum künftigen gedeihlichen Auskommen der Geschlechter auch auf der verbalen Ebene einen nicht unbedeutenden Beitrag leisten wird.

Noli me tangere!

Chrrrrhch! Einfach unverbesserlich übergriffig! Also, diese Zweibeiner genannt Menschen kennen keinen Anstand, keine Grenzen, keine Distanz. Da stellt mir dieser Bazi, dieser Lackel doch unverfroren nach und will mich sogar betatschen, so daß ich mich in Sicherheit bringen muß!

Dabei liegt es doch offen zutage: wo lebe ich, wo befinde ich mich denn? Genau, im Museum. Und also bin ich eine Museumskatze und einzigartig und als solche unter allen Umständen unberührbar! Das ist ein Ort der stillen Versenkung und gedanklichen Auseinandersetzung mit dem Geschauten. Lange Finger sind da absolut fehl am Platze. Genieße lieber die herrliche Aussicht, Mann, und mach Dir dabei romantische Gedanken,

aber laß mich in Frieden! Also schleich Dich, ich sag’s Dir im Guten, sonst setzt’s doch noch Krallen-Krawall, Chrrrrhch!

Photographie © LuxOr

Dito, pt. II

Und weil’s gestern so schön war und ich heut gen alter Heimat aufbreche (einen inneren, kausalen Zusammenhang vermag ich hierin freilich nicht zu erkennen  …), und weil ich mit diesem Beitrag offenbar mein erstes Viertelhundert geblogt vollende (allzu lang hat’s leider gedauert, aber was lange währt …), gleich nochmal nen königlichen Groove (gell, Hetty!) hinterher; einen audiovisuellen Herrenwitz für den Connaisseur nämlich. All die FeministInnen dort draußen sei’n indes auf die sublime, postmodern-kritische Gender-Meta-Ebene (die Watschn!) und die verkehrte Hand-Symbolik verwiesen – was immer das auch heißen mag. Ansonsten nun jedenfalls Hands up and boogie-woogie!

PS: Fürs Erste wollen wir es nun aber wieder bewenden lassen mit der audio-visuellen Zerstreuung und uns alsbald erneut den gewohnten Pleiten, Pech & Pannen zuwenden …