Fürwahr, eine Leistungsgesellschaft wie die unsrige westliche liberal-kapitalistische huldigt bedingungslos einer Überindividualisierung durch Selbstinszenierung von noch so irrelevanten Errungenschaften. Da kann kein Auftritt exotisch, schrill, abwegig, gewagt, gefährlich, dämlich genug sein – Hauptsache, die likes der ebenso gepolten Claqueure schnellen in die Höhe. Die Großkopferten vor dem Herrn habens da naturgemäß leichter, besorgt doch allein schon das gut gefüllte Portemonnaie die einem ohnehin zustehende protzende Exklusivität, wenn auch häufig auf Kosten des Geschmacks und der rechten Dimension.
Da lob ich mir doch die bewußte Entscheidung zum Downsizing. Gewiß, dahinter mag bisweilen dieselbe Oberflächen-Attitüde stecken, wodurch sie letztlich wieder systemkonform wird. Doch immerhin gelingt das hier augenzwinkernd und mit Stil. Denn ausreichend Platz ist bekanntlich in jeder Hütte (läßt man mal die Puppen-Hundehütte der unsäglichen Heidi Ka außen vor …). In diesem Sinne also – und noch dazu passend zum heutigen Frei-Tag:
Friede den Hütten …
Hallo LuxOr,
Minimalismus und Downsizing finde ich ebenfalls erstrebenswert. Nur wie oft denkt man sich: „Nur noch diesen oder jenen Gegenstand brauche ich“. Und wie entscheidet man, wann ein Haus zu groß oder eine Bücher-/DVD-Sammlung zu umfangreich ist? Wie zieht man die Grenze?
Lieben Gruß an den See
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Da hasch fei Recht, schrittWeise! Von außen ließe sich bei bestimmten Gütern bspw. eine Größe, Menge, …, die zu übersteigen nicht erlaubt wäre, festlegen. Nur läßt sich derlei unter gegebenen Umständen natürlich nicht durchsetzen. Denn der Mensch reagiert auf konsumistischen Zwang bisweilen doch allergisch. Die einzige Alternative scheint also zu sein, auf eine langsam sich durchsetzende Änderunng des Bewußtseins zu setzen – schwer genug daran zu glauben, bei meinem eher negativen Menschenbild. Doch hoffen läßt immerhin, daß manche Menschen bisweilen ihren Kleiderschrank revidieren nach durchaus noch einwandfreien und auch modischen Stücken, weil sie begreifen, daß sie dieses oder jenes Teil aus verschiedenen Gründen nicht länger mehr tragen (so lange eben nicht ausgemistet wird, um einzig Platz für allerlei neues Quietschbuntes zu schaffen), Bescheidenheit im Nachhinein also. Oder man hält unmittelbar vorm Kauf an der Ladentheke oder beim Homeshopping wie in einem Ritual nochmals inne und fragt sich ganz bewußt, benötige ich diese CD resp. DVD, dieses Buch, diese Klamotte, diesen Cayenne denn nun tatsächlich? Ein sehr kleiner Schritt gewiß, doch irgendwie, irgendwo, irgendwann muß man einmal anfangen, um dann schrittWeise 😉 voranschreiten zu können. (Über Nacht übertrieben asketisch braucht man allerdings auch nicht zu sein, ab und an sollte man sich auch einmal eine Belohnung gönnen.) Let’s do it!
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Genügsamkeit und Minimalismus sollten wieder wichtiger werden. Es gibt ja immer mehr Menschen, die sich einem minimalistischen Lebensstil verschreiben. Durchaus ein nachahmenswerter Gedanke. Liebe Grüße und eine angenehme Nacht 🙂
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